Gedanken zur Grundsteinlegung
Die Grundsteinlegung für eine Kirche oder ein öffentliches Gebäude ist an der Tagesordnung. Aber eine Grundsteinsetzung für ein Einfamilienhaus wird bereits in den Bereich der Mystik, Zauberei und Hexerei verbannt.
Das Leben eines Bauberaters
Mittwochmorgen, 8 Uhr, ich stecke bis zu den Knöcheln in nasser, weicher Lehmerde. Ausgerechnet in der Nacht auf heute hat es angefangen zu regnen. Der Aushub für das Haus war gestern, heute sollte das Fundament betoniert werden und vorher sollten die Grund- und Ecksteine in den Boden. Glücklicherweise hat aber auch der Regen seine Vorteile, denn in der trockenen Erde wäre das Erstellen der Löcher eine Knochenarbeit gewesen. Regen sei Dank, der Boden ist jetzt weich.
Doch was hat es mit den Grundsteinen auf sich?
In der heutigen Zeit ist die Grundsteinlegung ein symbolischer Bauakt und neben dem Spatenstich ein Bauritual zum Baustart. Der Grundstein hatte früher die Bedeutung als Messpunkt. Oft war er im Zentrum des Gebäudes. Von ihm aus wurde die Gebäudedimension festgelegt. Aber auch die Gebäudehöhe wurde von diesem Stein eingemessen. Durch die Erfindung moderner Messgeräte rückte die Messpunktbedeutung in den Hintergrund. Neben dem Grundstein waren die Ecksteine ebenfalls sehr wichtig. Diese definierten, durch die Platzierung, die Gebäudeecken und sind somit die Eckpfeiler. Es erklärt sich von selbst, dass diese Steinsetzungen sehr genau vorgenommen werden mussten.
Was heute kaum mehr bekannt ist, ist der rituelle Akt. Auf der einen Seite wurden die Gottheiten in diesen Akt einbezogen und auf der andern Seite wurde eine Veränderung im Erdmagnetfeld vorgenommen. Ausser der Segnung durch einen Kirchenvertreter verloren wir den zweiten Teil gänzlich.
Der moderne Grundstein
Moderne Grundsteine besitzen keine Satelitennavigation und auch kein Computeranschluss. Es ist das Interpretieren und das Aufgreifen vergangener Traditionen in unserer modernen, technischen Bauwelt. Natürlich brauchen wir die Steine nicht mehr als Platzhalter oder als Messpunkte. Unsere modernen Grundsteine beinhalten Symbolik und geomantisches Wissen.
Die Grund- und Ecksteine werden aus demselben Granitblock gefertigt. Sie stammen von der gleichen Basis und behalten diesen Bezug für immer. Es ist wie bei Familienmitgliedern die ihre Zugehörigkeit in sich tragen. Bei der Setzung entwickeln sich Verbindungen, welche mit Rute und Pendel aufspürbar sind.
Jeder Stein besitzt, je nach Grösse, ein Strahlungsfeld. Mit der richtigen Grösse überlagern sich die Felder, was wiederum die einzelnen Verbindungen zu flächigen Verbindungsfeldern entwickeln lässt. Ein weiterer Punkt ist die Polarität. Unsere Steinhauervorfahren arbeiteten bewusst mit den Polaritäten. Heute kann und will sich kaum jemand mit dieser Technik befassen. Ein kräftiger Hammerschlag lässt eine Steinfläche pluspolar werden. Diese Flächen werden zu einander ausgerichtet und bilden ein Energiering.
Die Strahlungen des Erdmagnetfeldes sind als Global- und Diagonalgitternetz spürbar. Sensible Menschen regieren auf diese Gitternetze. Mit der Steinsetzung werden die Gitternetze positiv beeinflusst und sie verringert die Strahlung der Störrzonen.
Die Bauherrschaft übernimmt aktiv Aufgaben bei der Grundsteinlegung. Dabei ist ihre wichtigste Aufgabe die Wünsche, für ihr zukünftiges Heim bei dem Akt, einfliessen zu lassen.
Also stehe ich, mit der Bauherrschaft, in der Baugrube, Knöcheltief im Schlamm, mit fünf Granitsteinen, die Baustelle hat Pause bis unsere Tat vollendet ist. Für die Einen unverständlich und für die Andern handelt es sich um Zauberei und Hexenkünste. Entscheiden ist aber immer das Wohl der Bauherrschaft.
Liebe Grüsse
Thomas Etter
p.s.
Hier noch der Link, mit kurzem Film, zum Hausbau im Elsass mit Grundsteinlegung.
https://www.haus-im-elsass.com/single-post/2017/03/23/Die-Grundsteine-sind-gelegt
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